O2 will mehr Mobilfunk-Masten in Naturschutzgebieten bauen
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Damit sein Handynetz in Deutschland zukünftig flächendeckend verfügbar ist, will der Mobilfunk-Anbieter O2 Telefónica
Ein unlängst von der Bundesregierung beschlossener Gesetzesentwurf zur Beschleunigung des Netzausbaus könne dies aber ändern. "Wir brauchen diese Flächen", sagt Haas und weist darauf hin, dass vier Prozent der Fläche Deutschlands Naturschutzgebiete seien.
Vorschrift zur Flächenabdeckung im Jahr 2030
Anfang 2030 müssen die etablierten Handynetz-Betreiber Deutsche Telekom, Vodafone
Das hierzu separat vorgelegte Bundesgesetz zur Beschleunigung des Telekommunikationsnetz-Ausbaus soll dabei helfen, dass dieses Ziel auch machbar ist. Es besagt beispielsweise, dass der Handynetz-Ausbau im "überragenden öffentlichen Interesse" liegt - damit würde er rechtlich dem Bau von Windrädern gleichgestellt. Außerdem sollen Telekommunikationsfirmen künftig schon zwei Monate nach Antragstellung loslegen dürfen mit den Ausbauarbeiten, selbst wenn die Genehmigung nicht da ist - bislang gibt es so einen Zeitdruck für die zuständigen Behörden nicht.
Manager sieht Gesetz positiv
Die Umsetzung dieses Gesetzes sei wichtig, betonte O2-Manager Haas. "Wir haben heute keinerlei Anspruch, dass eine Baugenehmigung zügig erteilt wird." Derzeit warte man mitunter sehr lange. "Unter acht, neun Monaten kommt gar keine Genehmigung, und Langläufer gehen über zwei Jahre."
In den vergangenen Jahren habe man viele Anträge für Antennenmasten in Naturschutzgebieten gar nicht erst gestellt. "Das war mühsam: Die Behörden haben uns immer schon im Vorfeld gesagt: "Wenn ihr einen Antrag stellt, dann sind die Erfolgsaussichten sehr gering."" Telekommunikationsmanager Haas hofft darauf, dass das Gesetz nun auch schnell final beschlossen wird. Im kommenden Jahr könnte dies Rückenwind für den Handynetz-Ausbau sein, sagt er.
O2 wirtschaftet profitabler
O2 Telefónica legte Geschäftszahlen vor, denen zufolge die Firma beim Umsatz zuletzt zwar stagnierte, dank Effizienzmaßnahmen aber profitabler wirtschaftete. Die Erlöse lagen in der ersten Jahreshälfte den Angaben zufolge bei rund 4,2 Milliarden Euro, das war ein kleines Minus von 0,1 Prozent. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stieg um vier Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. "Wir haben einen guten Start in das Geschäftsjahr 2024 hingelegt", sagte Firmenchef Haas./wdw/DP/zb