Sorge um Zukunft des Mercedes-Standorts in Ludwigsfelde
LUDWIGSFELDE (dpa-AFX) - Angesichts befürchteter Einschnitte für das Mercedes
Derzeit dauert der Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie mit Warnstreiks und Forderungen nach einer Lohnerhöhung von sieben Prozent an.
Minister: Was passiert ab 2030?
"Wir müssen gemeinsam mit den Gewerkschaften helfen, Mercedes davon zu überzeugen, bereits heute ein klares und belastbares Konzept für Ludwigsfelde jenseits von 2030 zu entwickeln", sagte Wirtschaftsminister Steinbach. Bis Ende 2029 ist laut Mercedes im Werk eine Beschäftigungssicherung vereinbart. Die Frage sei, was ab 2030 passiere, sagte Steinbach. Im Werk sei dazu eine "Taskforce" eingerichtet.
Mercedes verweist auf Anlauffabrik für Elektro-Vans
Mercedes in Stuttgart verwies auf die Ausgestaltung eines Zukunftsbildes gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung. Auf die Frage, ob ein Stellenabbau geplant sei, machte das Unternehmen keine Angaben. Im Werk Ludwigsfelde werde zusätzlich eine sogenannte Anlauffabrik für bestimmte Elektro-Transporter in der Van-Sparte eingerichtet, hieß es unter anderem. Außerdem plane das Unternehmen, am Standort "ein Kompetenzcenter für eVan-Individualisierungen" zu etablieren.
Gewerkschaft befürchtet große Einschnitte
Da der neue vollelektrische Lieferwagen Sprinter von Mercedes aber nicht in Ludwigsfelde gebaut werde, sei ein Stellenabbau zu befürchten, sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Ludwigsfelde, Tobias Kunzmann. Er rechnet damit, dass es ab 2030 Arbeit für ein paar hundert Beschäftigte geben könne. Kunzmann sagte, die Zahl der Beschäftigten könnte auf 500 sinken.
Unzufriedenheit in Belegschaft zu spüren
Am 15. November will sich die Geschäftsführung laut Gewerkschaft den Fragen der Belegschaft stellen. In dieser seien sehr deutlich unzufriedene Stimmen zu hören, betonte Kunzmann. "Sie sind mit der Hängepartie nicht zufrieden."
Mercedes produziert Pkw, Vans und Komponenten in Deutschland, Ungarn, Rumänien, Spanien und Polen. Der Autobauer erlitt im dritten Quartal wegen der Schwäche auf dem wichtigen chinesischen Markt einen Gewinneinbruch./mow/DP/he